Author:
Gohl, Niklas (DIW Berlin and University of Potsdam)
Haan, Peter (DIW Berlin and FU Berlin)
Michelsen, Claus (DIW Berlin)
Weinhardt, Felix (DIW Berlin, HU Berlin, CEP, IZA and CESifo)
Abstract:
Mehr als die Hälfte aller Haushalte in Deutschland wohnen zur Miete – ein im internationalen Vergleich sehr hoher Wert. Bisherige Studien haben vor allen Dingen den regulatorischen Rahmen des Immobilienmarkts hervorgehoben, der Mietwohnungen in Deutschland systematisch begünstigt. Allerdings gibt es keine Studien, die diese Erklärungen empirisch eindeutig untermauern können: einige Arbeiten betonen die Bedeutung von fundamentalen Marktdaten wie die Einkommensentwicklung, demographische Faktoren oder den Zuzug in eine Region. Diese Studie greift einen Aspekt auf, der bislang nicht in der Literatur diskutiert wurde. Untersucht wird, ob und zu welchem Anteil die geringe Eigentümerquote in Deutschland durch pessimistische Erwartungen bezüglich zukünftiger Immobilienpreisentwicklungen erklärt werden kann – erwarten Mieter keine oder nur geringe Preissteigerungen, so sinkt die Attraktivität einer Investition in die eigenen vier Wände. Für die empirische Analyse werden Daten aus einer neuen, repräsentativen Befragung, erhoben im Rahmen des SOEP-IS, ausgewertet. Befragte ausländischer Herkunft sind optimistischer hinsichtlich der Immobilienpreisentwicklung. Sie erwarten langfristig einen signifikant höheren Preisanstieg. Dies legt nahe, dass die erheblich pessimistischeren Preiserwartungen der einheimischen Bevölkerung auch dazu führen, dass sie sich seltener als die Bevölkerung in anderen Ländern für selbstgenutztes Wohneigentum entscheiden.
Keywords:
Wohneigentumsquote; Preiserwartungen; Immobilieninvestition